Beschreibung
Lagonda brachte 1933 den 4, 5-Liter-M45 auf den Markt. Das neue Auto nutzte ein modifiziertes und verstärktes ZM-Fahrgestell des Lagonda 3-Liter und behielt den gleichen Radstand von 10 Fuß 9 Zoll. Der Motor war das bewährte 6ESC-Aggregat von Henry Meadows Ltd. und verfügte über ein Kurbelgehäuse und eine Ölwanne aus Aluminium, die mit einem Block und einem Zylinderkopf aus Chromidium-Gusseisen verbunden waren. Der 6ESC leistete etwa 108 PS und wurde von zwei SU-Vergasern und elektrischen Kraftstoffpumpen gespeist. Ein Meadows T8-Getriebe sorgte für schnelle und sanfte Schaltvorgänge, die Servobremsanlage stammte von Girling und der M45 war mit lenksäulengesteuerten Andre-Hartford-Dämpfern ausgestattet. Das Ergebnis war ein schnelles und haariges Vollblut für den anspruchsvollen und gut betuchten Fahrer. Eine Kopie des in den Akten befindlichen Original-Bauplans bestätigt, dass das Fahrgestell Z11136 am 1. September 1934 an den in London ansässigen Händler von Prestigefahrzeugen und Gründer von Vanden Plas in England, Warwick Wright, geliefert wurde. Vanden Plas baute daraufhin eine zweitürige offene Karosserie des "Continental Tourer" mit der Nummer 3272, und der neue Wagen wurde rechtzeitig zur Ausstellung auf der Olympia Motor Show im Oktober 1934 fertiggestellt. Ein Foto des Wagens auf dem Messestand ist in Brian Smiths Buch "Vanden Plas Coachbuilders" zu sehen. Diese Wagen waren als "Continental Tourer" bekannt und verfügten über aufklappbare Türfenster und herausnehmbare Glasfenster am Heck. Einem Schreiben des Lagonda Clubs zufolge wurden nur drei Lagondas in dieser Ausführung gebaut. Z11136 wurde am 1. September 1935 erstmals zugelassen und befand sich 1957 im Besitz von Herrn A. Taylor aus West Hartlepool. Ein in den Akten befindliches Schreiben von Herrn Taylor an einen Kaufinteressenten bestätigt, dass der Wagen "in einem sehr guten Zustand gehalten wurde, mit einer Karosserie in fast originalem Zustand und einer mechanischen Abteilung in tadellosem Zustand". 1983 befand sich der Lagonda im Besitz von Herrn Charles James Hume Logan, einem bekannten Chirurgen in Comber, Nordirland. Aus den Rechnungen und Fotos in den Akten geht hervor, dass Herr Logan den Lagonda zwischen 1983 und 1987 restaurierte. George Dodds aus Enfield, Greater London, erwarb den Lagonda im Oktober 1996, bevor er im Februar 1997 von James Fuller vom Ford-Händler Fullers aus Malden gekauft wurde. 2000 wurde der Lagonda an Horst Willhelm aus Wiesbaden, Deutschland, verkauft und vom belgischen Lagonda-Spezialisten LMB Racing gewartet.
Der Vorbesitzer, ein aktives Mitglied des Lagonda Clubs, kaufte den M45 im Jahr 2004 von dem Lagonda-Spezialisten Julian Messent und investierte anschließend mehr als 60. 000 Pfund in die mechanische Restaurierung des Motors, der Hinterachse/ Differenzialaufhängung und der Bremsen. 2013 wurde der Motor von VBE Restorations und Formhalls Vintage & Racing mit neuem Zylinderblock, Kolben, Pleueln, Einlass- und Auslassventilen, Kurbelwellen-Dämpfer und gebrauchter Kurbelwelle komplett überholt. 2015 wurde die Hinterachse/ das Differenzial von Classic Performance Engineering überholt. Die vorderen und hinteren Naben wurden ausgetauscht, die Halbwellen, die vorderen Stoßdämpfer und die Bremsen überholt und neue Blattfedern hinten eingebaut. Die Rechnungen für diese Arbeiten beliefen sich auf über 25. 000 £. Eine restaurierte Scintilla-Magnetzündung, ein moderner Ölfilter und eine Druckentlastungseinheit wurden 2015 eingebaut, ein neuer Kühler 2016. Der Vorbesitzer unseres Lagonda investierte eine beträchtliche Summe, um diesen schönen M45 in einem sehr guten Zustand zu erhalten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Lagonda M45 ein leistungsfähiges und praktisches Vorkriegsfahrzeug mit einem vollständigen Faltdach und aufklappbaren Fenstern ist. Im Jahr 2008 nahm der Wagen an der Lagonda Club Northern Rally nach Orkney und Shetland teil, was ihn als intelligente Wahl für Langstreckentouren aus der Vorkriegszeit bestätigt.













